CichlidenSchmidt

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Julidochromis ornatus BOULENCER, 1898

Name: Der Artname weist auf das "ge­schmückte" Aussehen hin. In der Tat ist die Art attraktiv gefärbt. So sind die Flanken mit braunen Linien versehen, die kontrast­ reich zur hellen Färbung stehen.

Typusfundort: Der Typusfundort liegt im Südteil des Tanganjikasees, bei den Mbity­ Bergen, westlich von Mpulungu.

Kennzeichen: Sieht man einmal von der unterschiedlich geformten Genitalpapille ab, so gibt es keine sekundären Ge­schlechtsunterschiede. Die Körpergestalt ist langgestreckt und das Maul unterständig, das bedeutet, dass der Oberkiefer etwas länger als der Unterkiefer ist. Die unpaaren Flossen sowie die Ventralen enden spitz. Die Caudale ist rund. Arttypisch ist die hohe Schuppenzahl auf der Längslinie, die 45 bis 50 Schuppen zählt. Acht bis neun Hartstrahlen in der Anale ist Oberwert in­ nerhalb der Gattung.

Gesamtlänge: Bis etwa 8 Zentimeter groß werdende Art.

Verbreitung: Die einzigen bekannten Fundorte liegen im Nordwesten bei Uvira und Kalungwe (Kongo), im Südwesten bei Mpulungu.

Lebensraum: Julidochromis ornatus lebt im Litoral über felsig steinigem Boden­ grund. Die teils rundgeschliffenen Felsen und fußballgroßen Steine sind bevorzug­ter Lebensraum. Hier können die Tiere bereits ab zwei bis vier Meter Wassertiefe angetroffen werden. Der Kontakt der Tie­re zu den Versteckplätzen ist in der Natur dermaßen stark ausgeprägt, dass die Art nur äußerst selten über dem Sand boden und niemals im freien Wasser angetroffen wird.

Ernährung: Die Art ernährt sich, wie auch die anderen julidochromis-Arten, von im Aufwuchs lebenden Krebstierehen, Insek­ tenlarven, kleinen Schnecken und ande­ ren Kleinlebewesen. Bei dieser Nahrungs­ aufnahme gelangen auch Fadenalgen, Kie­selalgen und Sand in den Magen- und Darmtrakt.

Verhalten und Fortpflanzung: Die Tiere verteidigen Reviere, zur Fortpflanzungszeit auch paarweise. Das Gelege wird von den Tieren versteckt, in einer Fels- oder Steinspalte, abgelegt. Je nach Art sind besonders die größeren Julidochromis, wie marlieri und regani in der Lage über 100 Eier abzusetzen. Bei den kleineren Arten -. dickfeldi, ornatus und transcriptus - ist die Produktivität nicht so stark, 20 bis 50 Nachkommen sind die Regel. Folgen die Ablaichzyklen in kur­zer Zeit, z. B. 14-tägig, so verringert sich die Anzahl abgesetzter Eier erheblich, dies gilt sowohl für erst genannten Julidochromis-Arten, als auch für die kleiner bleiben­ den Arten. Je nach Wassertemperatur schlüpfen die Larven nach etwa 65 Stun­ den, weitere 120 Stundwen später ist der Dottervorrat aufgebraucht. Jungtiere wer­den nicht aus dem Revier vertrieben, wenn wieder abgelaicht wird. Sie können sich so­gar in der Nähe des Geleges aufhalten. Je nach Art, aber auch nach veranlagung des Paares und der Beschaffenheit der Brut­höhle, ist es möglich, dass die Elterntiere mehr oder weniger dieselben Pflegeauf­gaben übernehmen, wobei in der Tendenz das Weibchen die stärkere Bindung zum Brutplatz und zum Gelege hat. Die Intensi­tät mit der die Brut gepflegt wird ist meist nicht sehr stark ausgeprägt, kann aber selbst innerhalb einer Art recht unterschiedlich ausfallen. Ernährung der Jungfische mit kleinstem Fut­ter wie Artemia-Nauplien. Adulte Tiere sind Kleinbrockenfresser und lassen sich sehr gut mit Mückenlarven, Cyclops, Wasserflöhen, Salinenkrebsen, gemahlenen Garnelen, aber auch Flockenfutter ernähren.

Aquaristische Hinweise: Das Becken muss Versteckmöglichkeiten aufweisen. Steinaufbauten sind gut zu glie­dern, so dass verschiedene Reviere und Höhlen entstehen. Pflanzen nicht im natürlichen Lebensraum vorkommend wer­den nie beschädigt. Besonders ornatus und transcriptus zeigen eine stark aus­ geprägte innerartliche Aggression, die noch steigerungsfähig ist, sobald Milieuverän­derungen stattfinden, z. B. durch Wasser­ wechsel, Umgestaltung der Einrichtung aber auch durch Wegnahme der Brut. Vergesellschaftung mit den meisten Maul­ brütern des Tanganjikasees möglich, auch mit kleineren Höhlenbrütern, möglichst nicht mit ähnlich gefärbten Arten, oder Arten der Gattung Chalinochromis.

Geografische Variation: Julidochromis ornatus "Kapampa" Die Tiere, die bei Kapampa, in Kongo an­ getroffen werden, unterscheiden sich in­ sofern, dass neben zwei Körperlängs­ bändern zusätzlich einige vertikal verlau­fende Binden gezeigt werden. Julidochromis ornatus "Uvira" Von der Nordwestküste stammt ein Bunt­ barsch der 1990 gefangen wurde. Der Fundort liegt wenige Kilometer hinter der burundischen Grenze in Kongo. Julidochromis ornatus "Yellow" Auch diese Variante stammt von der Nordwestecke des Tanganjikasees. Der Fundort liegt zwischen Uvira und Ka­lungwe. Besondere Merkmale sind die re­lativ gleichmäßig durchgezogenen Längs­bänder und die gelbe Körperfärbung

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