Seit in den späten fünfziger Jahren die ersten Buntbarsche aus dem Tanganjikasee exportiert wurden, erfreuen sich diese Fische einer ständig wachsenden Popularität. Anfangs hielten die Aquarianer sie für sehr schwierige Fische, denn sie setzten diese Arten in sehr saures Wasser, bis sie Näheres über die chemische Zusammensetzung des Wassers im Tanganjikasee erfuhren. Der bedeutendste Faktor bei der Pflege der Tanganjikasee-Buntbarsche ist aber der pH-Wert des Aquariumwassers, der immer über 7,5 liegen sollte, u. z. vorzugsweise zwischen 7,8 und 9,5. Die Wassertemperatur sollte zwischen 23°C und 28°C sein. Steigt die Wassertemperatur über 29° C an, kann dies für Tanganjikasee-Buntbarsche tödlich sein! Im See ist das Wasser sehr klar und in den oberen 40 Metern sauerstoffreich.
Auch der Sauerstoffgehalt des Aquariumwassers ist sehr wichtig und sollte so nahe wie möglich an den Sättigungsgrad heranreichen. Deshalb müssen durch häufigen Wasserwechsel (30% jede Woche) die biologischen Abfallprodukte im Wasser ständig verdünnt werden, da diese leicht zu hohen Konzentrationen schädlicher Gase (Kohlendioxid und Ammoniak) führen, die den Sauerstoff im Wasser verdrängen.
Die Belüftung des Wassers ist ein Muß, weshalb für größere Aquarien ein Rieselfilter zu empfehlen ist. Der Sauerstoffbedarf der Fische erhöht sich drastisch, wenn die Temperatur des Aquariumwassers über 29°C ansteigt. Bei 30°C muß der Sauerstoffgehalt unbedingt am Sättigungsgrad liegen, weil die Barsche sonst ersticken. Lässt an einem heißen Sommertag die Umgebungstemperatur die Temperatur des Aquariumwassers über 30°C ansteigen, muß man sofort Abhilfe schaffen. Das Aquarium (oder der Raum) sollte isoliert werden, um eine weitere Überhitzung zu verhindern und man muß das Wasser durch täglichen Wechsel kühl halten und mit Sauerstoff sättigen. Tanganjikasee-Buntbarsche sterben eher an zu hohen als an zu niedrigen Temperaturen.
Aquarianer, die Tanganjikaseebuntbarsche züchten oder Wildfangfische in ein bereits eingerichtetes Aquarium einbringen möchten, benötigen mindestens noch zwei weitere, kleine Becken. Sie dienen als Quarantäne- oder Aufzuchtbecken. Wird in einem solchen Becken immer nur ein einzelner Fisch gehalten, benötigt es keinerlei Dekoration oder Bodensubstrat. Erforderlich für den Betrieb des Beckens sind lediglich eine Heizung, ein Innenfilter und eine Abdeckung und es sollte etwa 50 I fassen. Die Umgebung für die Buntbarsche haben wir nun schon so natürlich wie möglich gestaltet, jetzt wird es Zeit, die geeigneten Bewohner für unser Aquarium auszuwählen.
Quelle Back to Nature Tanganjika Buntbarsche von Ad Konings